Der Wohnungsrollator – faltbar oder nicht?

Sollte ein Wohnungsrollator faltbar sein? Meistens wird er ja genutzt, selten einmal für längere Zeit abgestellt. Allerdings hat sich diese Frage in den letzten Jahren selbst beantwortet: Fast jeder moderne Wohnungsrollator ist inzwischen faltbar.

Ein Rollator in der Wohnung braucht aber ganz andere Eigenschaften als eine Gehhilfe, die überwiegend auf der Straße benutzt wird. Denn während hier besonders eine gute Stabilität und das benötigte Zubehör wie Sitz und Einkaufstasche/Korb eine wichtige Rolle spielen, sind bei einem Wohnungsrollator andere Dinge wichtiger. Worauf es bei einer Indoor Gehhilfe ankommt, daß überlege ich mir in diesem Beitrag.

Rollator in der Wohnung

Viele Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, sprechen nicht gerade mit Begeisterung von Ihrer Gehhilfe. Gut, es ist schon eine Unterstützung beim Laufen, wenn man sich dabei mit den Händen festhalten kann, und gibt auch eine gewisse Sicherheit. Aber häufig ist es beschwerlich, den Gehwagen zu bewegen, schlechte Straßen machen es teilweise noch schwerer, und auch Bordsteinkanten sind bei einem voll gepacktem Rollator ein Problem.

Deshalb werden unsere modernen Gehhilfen mit immer mehr Technik ausgestattet. Die Materialien werden immer leichter, um das Bewegen zu vereinfachen, Hilfen wie eine Ankipphilfe und gefederte Räder sollen besser zur Überwindung von Hindernissen dienen. Damit der Rollator seine Stabilität behält, muß er auch einige Mindestmaße haben.

Das funktioniert nun aber nicht gleichermaßen gut unter allen Einsatzbedingungen. Denn eine Gehhilfe wird ja meistens nicht nur außerhalb der Wohnung benötigt: Auch zu Hause in den eigenen vier Wänden fühlt man sich sicherer, wenn man sich beim Gehen nicht immer an irgendwelchen Möbelstücken festhalten muß. Der Rollator für die Wohnung muß jetzt aber ganz anders beschaffen sein als für draußen: Schon bei der Breite fängt es an.

Ein schmaler Rollator

Wohnungsrollator faltbar

Um durch alle Türen zu kommen und auch die Gänge generell in der Wohnung ohne anzuecken benutzen zu können, muß der Rollator möglichst schmal sein. Das hat jedoch auch seine Grenzen: Wenn er zu schmal ist, kann er leicht nach der Seite hin umkippen. Deshalb würde ich für einen Rollator außerhalb der Wohnung eine Mindestbreite von 60 cm empfehlen, schon alleine deshalb, weil dann auch der Sitz breit genug ist, daß man bequem sitzen kann.

Innerhalb der eigenen vier Wände sollte die Gehhilfe dann so schmal wie möglich sein: Die meisten Menschen haben ja gar nicht den Platz, daß ein Rollator seitlich kippen kann. Meistens stößt er vorher schon an den Möbeln an.

Und auch wenn Sie einen sehr schmalen Rollator mit Sitz kaufen, um sich beim Waschen hinsetzen zu können: So lange dauert es ja nicht. Und beim Gang in die Duschkabine hat ein schmaler Rollator auch den Vorteil, daß er meistens durch die doch engen Duschtüren paßt. Klar, bei einer einfachen Eckdusche kann es schwierig werden. Deshalb sollten Sie auch bei dem Einbau einer Dusche schon an später denken und eine mit einer möglichst breiten Tür wählen.

Leichter Rollator

Im Gegensatz zum Rollator für die Straße, muß die Gehhilfe in der Wohnung möglichst leicht sein. Das hat folgenden Grund: Während der Outdoor-Rollator meistens beladen wird, selten einmal auf einer engen Stelle gewendet werden muß, ist das bei der Gehhilfe in der Wohnung fast ständig der Fall. Und da macht es sich mit einem leichten Rollator viel einfacher: Sie müssen beim Rangieren ja doch hin und wieder die Räder anheben, und da ist jedes Gramm Gewicht eben zu viel.

Wohnungsrollator faltbar

Ein faltbarer Rollator hat viele Vorteile, deshalb sind heute die meisten angebotenen Gehhilfen zum Zusammenklappen. Die größten Vorteile sind ja, daß er gefaltet viel besser zu tragen ist. Außerdem nehmen viele Menschen Ihren Rollator im Auto mit. Während man früher dafür noch einen Kombi brauchte oder einen Kleinbus, passen moderne, faltbare Rollatoren heute in den Kofferraum von fast jedem Auto. So ist die Gehhilfe immer zu Stelle, wenn sie unterwegs benötigt wird.

Auch auf Reisen hat ein faltbarer Rollator seine Vorteile. Das Gepäckfach in Bus und Bahn ist ja meistens nicht so riesig, da würde so manch ein großer Rollator keinen Platz mehr finden. Zusammengefaltet ist er nicht viel größer als ein durchschnittlicher Reisekoffer und bereitet dementsprechend auch keine Probleme.

Der Wohnungsrollator ist speziell

Einen Rollator nur für die Wohnung zu kaufen, hat sich bisher eigentlich nicht gelohnt. Meistens wurde nur ein einziger Rollator angeschafft, und der sollte dann in der Lage sein, alle möglichen Aufgaben zu meistern.

Das kann er aber nicht: Wie soll ein Rollator möglichst leicht sein, und aber eine hohe Belastung vertragen könne? Oder möglichst schmal, und trotzdem vollbeladen so stabil zu sein, daß er nicht kippt.

Alleine schon die Räder: Für draußen auf der Straße müssen sie groß sein, um nicht in jedes Schlagloch zu fallen. In der Wohnung rangiert es sich dagegen wesentlich besser mit kleinen Rädern

Deshalb geht der Trend inzwischen zum Zweitrollator hin: Einer für die Wohnung, und nur für die Wohnung, und der andere für alles andere: spazieren gehen, einkaufen und verreisen.

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